Snoezelen / Wohlfühlräume

 

 

 

Inhaltsverzeichnis:

  1. Vorbemerkungen
  2. Teilnahme und Ausschlusskriterien
  3. Ziele
  4. Organisatorischer und Zeitlicher Rahmen
  5. Räumliche Begebenheiten
  6. Angebote
  7. Team
  8. Ansprechpartner
  9. Teambesprechung

1.) Vorbemerkung

Vor mehr als 20 Jahren wurde Snoezelen in Holland entwickelt. Vorab war das Konzept als neues Freizeitangebot für Menschen mit schwerer geistiger Behinderung gedacht.

Seit einigen Jahren findet Snoezelen auch in der Betreuung älterer und  / oder pflege    -  bedürftiger Menschen statt.

Der Begriff Snoezelen entsteht durch eine Verknüpfung der holländischen Wörter snuffelen     (schnüffeln, schnuppern) und doezelen (dösen,schlummern).

Snoezelen ist ein Angebot von angenehmen Sinneseindrücken, die in eine Atmosphäre des Vertrauens und entspannt seins eingebettet sind. In einer ruhigen, entspannten und stim -  mungsvollen Atmosphäre werden die primären Sinne durch Musik, Lichteffekte, taktile Stimulation und angenehme Gerüche angesprochen. Snoezelen vermittelt, wie man teils durch passives, teils durch aktives Erleben Dinge in der Umwelt wahrnimmt und Erfahrungen sammeln kann. Es ermöglicht, sich auf bestimmte Reize zu konzentrieren. So werden die Sinne nicht nur in der Breite, sondern auch in der Tiefe erlebbar.

Ziel des Snoezelen ist es, Reize so darzubieten, dass sie dem alten Menschen angenehme Sinneswahrnehmung und zudem ganz besondere, nicht alltägliche Erlebnisse ermöglichen.

Snoezelen bietet dem alten Menschen die Zeit, den Raum und die Asstattung um die direkte Umgebung auf persönliche Art und Weise wahrzunehmen. Es bewirkt ein persönliches Auseinandersetzen mit seiner Umwelt, Stimmung, seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten, seinem Körper und Geist. Er setzt sich mit erlebten Dingen auseinander und entdeckt z.B. durch Farben, Gerüche, Wirkung des Lichts, der Geräusche und Klangverschiedenheiten.

Solche Erlebnisse lassen sich in dafür eingerichteten Räumen vermitteln, in denen Anregungen mit technischen Hilfsmitteln angeboten werden, weil dort Sinne gezielt angesprochen und störende Reize ausgeschaltet werden können.

2.)  Teilnahme und Ausschlusskriterien

Für die Teilnahme am Snoezeln gibt es keine Ausschlusskirterien. Allerdings müssen für den Einsatz der Snoezelen-Elemente im Snoezelen-Raum Diagnosen und die momentane Befind - lichkeit mit großer Sorgfalt berücksichtigt werden. So darf z.B. bei Fotoepilepsie die Faser - optik nicht eingesetzt und bei Kreislaufproblemen das Wasserbett nur bedingt eingesetzt werden. Weiterhin soll der Einsatz verschiedenartiger Snoezelen_Elemente und die Gestaltung der Snoezelen-Einheiten gezielt vor dem Hintergrund der individuellen Lebens - geschichte des Bewohners ablaufen. Durch angemessenen Einsatz der Elemente kann der Bewohner Situationen ausgesetzt werden, die nachhaltig negeativ bis traumatisierend wirken.

3.) Ziele

Entspannung und Wohlbefinden in einer Umgebung die frei ist von Misserfolgen

Krankheitssymptome wie Gedächtnis-,  Orientierungs- oder psychosomatische Störungen, Depressionen und Aggressionen erschweren den Betroffenen den Alltag und den Umgang mit anderen.

Zielsetzung ist es, durch eine Umgebung ohne Misserfolge Sicherheit, Ruhe u. Harmonie zu geben. Entspannung und Wohlbefinden vermitteln.

Stimulierung und Aktivierung der Sinne.

Ältere Menschen sind oft nicht mehr fähig die unzähligen Reize, die unsere Umwelt  aus- sendett, aufzunehmen, zu beantworten und zu selektieren. Daraus resultiert oftmals Über - forderung in der Reizverarbeitung, was wiederumg vermehrt zu Verwirrtheitszuständen, Frustration und Depressionen führen kann.

Die physiche Wahrnehmung nimmt eine große Bedeutung ein, als die verbale Verständigung.

Hieraus ergibt sich die Zielsetzung, die Sinneals Hauptanknüpfungsstelle zu nutzen, diese gezielt anzuregen, um vorliegenden Störungen entgegen zu wirken.

Abbau von Aggressionen                                                                                                                                          Auf Grund der oftmals auftretenden Unfähigkeit, das Verhalten der Umwelt zu verstehen und eigenes Denken und Handeln zu kontrollieren, können sich  Eigen- oder Fremdaggressionen entwickeln.

Die ruhige, nichts fordernde Atmosphäre innerhalb des Soezelen-Raumes lässt den älteren Menschen zur Ruhe kommen und Entspanntheit finden.

Wiedererlangen des Körpergefühls                                                                                                               Ältere Menschen haben oft durch Wahrnehnungsverlsute- oder einschränkungen den Bezug zum eigenen Körper verloren.

Snoezelen bietet durch den Einsatz verschiedener Techniken und Elemente ( z.B. Netsbau im Wasserbett, Basale Stimulation, etc.) die Möglichkeit, den eigenen Körper wieder in seiner Gesamtheit wahrzunehmen.

Lösen des Spasmus                                                                                                                                               Durch bestimmte neurologische Erkrankungen, die den fließenden Bewegungsablauf ein - schränken, können Spasmen auftreten.

Die Atmosphäre in SNOEZELEN-Raum und das Wasserbett als Zentrales Instrument ( optimale Anpassung an die Körperform, Wärme ) tragen zur Entspannung und inneren Ruhe bei  und erleichtern das Lösen das Spasmus durch Ausstreichungen.

Verminderung der Autostimulation

Menschen nehmen ihre Umgebung und Informationen auf Dauer nur wahr, wenn ihre körperlichen Sinne wechselnd gereizt werden.

Im Alter tritt oft eine Reizverarmung ein. Um dieser zu begegnen, versuchen die  betroff - enden Menschen über Autostimulation wieder Informationen über den eigenen Körper zu erhalten.

Typische Beispiele hierfür sind: Nestelbewegungen auf der Bettdecke und an der Kleidung, reiben und kratzen auf der eigenen Haut, schaukeln mit dem Oberkörper. Die häufig selbst schädigende Autostimulation ist ein Hilfeschreib von Menschen, die unter einen Mangel an Sinnesreizen leiden.

Die verschiedenen Elemente im Snoezelen-Raum ermöglichen eine gezielte Reizvermittlung.

Genießen und Erleben

Das Erleben der direkten Umgebung, das Einfach-auf-sich-wirken-lassen, das angenehm passive genießen sind schon Ziele an sich.

4.) Organisatorischer und Zeitlicher Rahmen

Die Art der Durchführung einer Snoezelen-Einheit richtet sich nach der jeweiligen Ziel - setzung und der Zielgruppe.

Der Ablauf einer Einheit findet lt. Standart statt.

Je nach den Bedürfnissen der Teilnehmer werden  Einzel- bzw. Gruppeneinheiten angeboten. Um Überschaubarkeit und Erfolg zu gewährleisten, findet die Gruppenbetreuung vorrangig in Kleingruppen von max. 4 Personen statt.

Für den Snoezelen-Raum besteht ein Belegungsplan, Krisenintervention haben Vorrang.

Snoezelen wird von Montag bis Freitag regelmäßig, sowie am Samstag und Sonntag je nach  Bedarf und Absprache angeboten.

5.) Räumliche Gegebenheiten

Der Snoezelen-Raum "Sinnestraum" wird analog der Farblehre und Farbtherapie bewußt in weißer Farbe gehalten. Dadurch werden lichtoptische Reize am besten reflektiert. Ohne optische Reize bietet der "weiße Raum" ein reizarmes Umfeld, in dem entweder die Snoezelen- Elemente oder die Benutzer im Vorder- bzw. Hintergrund stehen.

Die wichtigsten Elemente im SNOEZELEN-Raum sind:

  • Faseroptik ( Leuchtschnürre zum Anfassen, Fühlen und Beobachten; tausende bunter Lichtpunkte ändern in den Fasersträngen kontinuierlich ihre Farbe, erzeugen damit einen optischen Effekt). Projektor mit Effekträdern ( Die Effekträder rotieren langsam vor dem Lichtstrahl des Projektors. Die Motive der Räder werden dabei an die Wand projeziert.)
  • Wassersäule ( Die Wassersäule erfüllt viele Bedürfnisse in den verschiedensten Anwendungsbereichen:   Als Stimulation und Sinnesanregung oder zum einfachen Betrachten und Entspannen. Der Farbwechsel kann bei Bedarf angehalten und die Stärke der Luftblasen reguliert werden. Hinder der Wassersäule sind Spiegel ange - bracht. Auf diese Weise ergibt die Spiegelung einen räumlich-optischen Effekt, der eine einzelne Säule gleich mehrfach darstellt.)
  • Wasserbett ( Das 2m x 1,60m große Wasserbett passt sich den Körper in jeder Lage an. Es wärmt und entspannt.)

6.) Angebote

Nichts muss gemacht werden, alles ist erlaubt. Dem Bewohner soll Freiraum und Zeit ge - währt werden, um selbst auszuwählen bzw. anzuzeigen, welche Reize als angenehm em - pfunden werden, worauf er sich konzentrieren und womit er sich beschäftigen will. Dieses Selbstbestimmungsrecht - nichts und alles tun dürfen - ist somit von größter Relevanz.

Unter Berücksichtigung dieser Kriterien wurden folgende Angebote ausgewählt:

  • Basale Stimulation
  • Bedeutet  einfachste Reize von außen zuzuführen, auf elementarer Stufe wieder zu lernen und bestehende Anregungsmängel auszugleichen.
  • Massagen
  • Entspannungsmassagen
  • Aktivierungsmassagen
  • Spasmus lösende Ausstreichungen
  • Musikmärchen
  • Ohne störende Einflüsse von außen ist es auch Bewohnern mit eingeschränkter Aufnahmefähigkeit möglich, der Handlung im Musikmärchen konzentriert zu folgen.
  • Der musikalische Teil im Märchen ermöglicht einen Wechsel zwischen Konzentrations- und Entspannungsphase.
  • Aktive Musikangebote
  • Die Bewohner suchen sich Instrumente nach ihren Vorlieben und Neigungen aus dem Orffschen Schlagwerk aus.
  • Es werden Rhythmen aneboten, nach dem sich die Bewohner richten und die es ihnen ermöglichen miteinander einen gemeinsamen Rhythmus zu finden.
  • Passive Musikangebote. Die Musik wird von den Bewohnern größtenteils selbst aus- gewählt.
  • Passive Bewegungsübungen
  • Gezielte Bewegungen vom großen zum kleinen Gelenk lösen den Tonus und führen bei Bewohnern zu einer entspannten Haltung, ohne dass sie selbst aktiv werden.
  • Aktive Bewegungsübungen
  • Der Bewohner wird durch geführte Bewegung angeregt und selbst aktiv.
  • Gesprächsstunde
  • In der ruhigen geschützten Umgebung können miteinander vertraute Personen Probleme in der Gruppe äußern und sie besprechen.
  • Des weiteren werden Gespräche mit biografischen Ansatz geführt oder über das Alltagsgeschehen gesprochen.
  • Stimulierung und Aktivierung der Sinne
  • Durch den Einsatz der Snoezelen-Elemente können gezielt einzelne Sinne stimuliert, aktiviert oder reaktiviert werden.

7.) Team

Das Team, das die Betreuung der Bewohner im Snoezelen-Raum durchführt, setzt sich wie folgt zusammen:

1 Altentherapeut  /  3 MitarbeiterInnen des Betreuungsteams  /  3 Pflegefachkräfte

8.) Teambesprechung / Evaluation

Tembesprechung:  täglich

Evaluation: 1x jährlich

 

 


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